B|S|A|N: State of Play (2009)

B|S|A|N: = Besser Spät Als Nie. In dieser Artikelserie wende ich mich Spielen, Filmen und anderen medialen Geschichten zu, die ich schon längst mal hätte konsumieren wollen, wozu es aus verschiedenen und/oder unerfindlichen Gründen aber bislang nicht gekommen ist. Kann man eine großartige britische Mini-Serie in einen vergleichbar guten US-Kinofilm verwandeln? Man kann. Mit starkem Willen, genügend Vorbereitungszeit, drei richtig guten Drehbuch-Autoren, einer Truppe starker Schauspieler und einem fähigen Regisseur, der die Teile zu einem Ganzen zu verwandeln versteht.

Star Wars Episode VIII (2017)

Star Wars Episode VII: Das Erwachen der Macht war eine (für Regisseur J.J. Abrams, nach der erfolgreichen Modernisierung von Star Trek, fast schon zu vorsichtige und) sichere Wette: Als Erfolgsrezept funktionierten das Story-Strickmuster von Episode IV: Eine neue Hoffnung, gewohnt bombastische Spezialeffekte und gute Schauspieler, die gute Dialoge spielten. Alles gut, aber alles auch wenig überraschend. Das war vielen Kritikern zu wenig. Rian Johnson nimmt sich für Star Wars Episode VIII: Die letzten Jedi ganz unverblümt und schamlos viele Versatzstücke aus mehr als einer der vorangegangenen Episoden, was keineswegs etwas schlechtes ist. So holt er die Fans im Laufe des (mit 2,5 Stunden etwas überlangen) Films immer wieder neu ab. Das ist für viele sicher auch nötig, denn davon einmal abgesehen macht die achte Episode der Sternenkrieg-Saga alles anders, räumt mit alten Vorstellungen auf, schafft neue Ideen für das Universum und rückt vor allem eines wieder deutlich in den Vordergrund: Die Menschen.

Ausflüge zu unserem roten Nachbarn

Beginnen wir den Artikel heute (A.d.R.: Von wegen „heute“, das macht der Typ doch alle Nase lang!) mit einigen Fakten: Mars. Der vierte Planet in unserem Sonnensystem, das macht ihn zum „außen“ liegenden Nachbarn der Erde, zählt zu den terrestrischen (erdähnlichen) Planeten und ist mit einem Durchmesser von 6792,4 km etwa halb so groß, wie die blaue Kugel auf der wir uns täglich tummeln. Sein Volumen beträgt gerade einmal ein Siebtel des Erdvolumens. Das macht ihn zu dem zweitkleinsten Planeten unseres Sonnensystems, gleich nach dem Merkur. Große Mengen an Eisenoxid-Staub (im Grunde: Rost), der sich sowohl auf der Oberfläche, als auch in der dünnen CO2 Atmosphäre angesammelt hat, geben dem Roten Planeten seine orange- bis blutrote Einfärbung, was jener Welt sowohl ihren Beinahmen, als auch die Benennung nach dem römischen Kriegsgott eingebracht hat. Die beiden eher unregelmäßig geformten Monde, die den Mars umkreisen, hören auf die Namen Phobos und Deimos, den griechischen Wörtern für Furcht und Schrecken.

Marvel’s The Punisher (2017)

Das Marvel Cinematic Universe, kurz MCU, existiert inzwischen seit fast zehn Jahren: Bekannte Helden wie Iron Man, Thor und Captain America haben es – seit 2008 und extrem erfolgreich – nach und nach auf die große Leinwand geschafft. Seit 2013 verbinden Marvel’s Agents of S.H.I.E.L.D. auf heimischen TV-Geräten die Filme der Kinohelden mit einem zusätzlichen roten Faden. Seit 2015 arbeitet Marvel gemeinsam mit Netflix an einigen weiteren Serien, die sich mit den „Helden aus der zweiten Reihe“ befassen, den Figuren die nicht bei jedem Einsatz gleich um das Schicksal der ganzen Welt oder des Universums kämpfen, sondern für ihre Stadt, ihr Viertel, ihre Nachbarn oder ihre Familien. Seit ein paar Tagen haben Daredevil, Jessica Jones, Luke Cage und Iron Fist (unverhoffte) Verstärkung: Frank Castle, bekannt als The Punisher, war beim Publikum der zweiten Daredevil-Staffel so dermaßen gut angekommen, dass man kurzerhand beschloss ihm eine eigene Serie zu spendieren. Seit dem 17.11.2017 ist sie auf Netflix online. Stefan Raab würde wohl laut „Mein lieber Herr Gesangverein!“ ausrufen.

Spider-Man: Homecoming (2017)

Tobey Maguire war der erste Spider-Man auf der großen Leinwand und von von einigen Zeichentrickserien mal abgesehen, die bis 2007 erfolgreichste Inkarnation außerhalb der Comic-Bücher. Nachdem sein vierter Auftritt wegen Streitigkeiten um das Drehbuch erst verschoben und schließlich ganz abgesagt wurde, begann man die Filmreihe rund um den Wandkrabbler mit Andrew Garfield in der Hauptrolle neu. Allen Unkenrufen zum Trotz wurde The Amazing Spider-Man (2012) [Affiliate-Link] ein großer Erfolg – zurecht. Ich muss gestehen, Garfields Version von Peter Parker gefiel mir letztendlich sogar deutlich besser. Sein zweiter Film blieb allerdings hinter den finanziellen Erwartungen zurück, so dass Sony daraufhin beschloss sich endlich mit Marvel zu einigen und den Netzschwinger ins Marvel Cinematic Universe einzuführen.

Blade Runner 2049 (2017)

Fast hätte ich ihn im Kino verpasst: Blade Runner 2049, die lang ersehnte Fortsetzung zum Original aus dem Jahr 1982: Ridley Scotts grandioser Adaption (obwohl Interpretation das bessere Wort wäre) von Philip K. Dicks „Träumen Androiden von elektrischen Schafen?“. Der in einer dystopischen Zukunftsvision angesiedelte Film Noir war damals seiner Zeit voraus und an den Kinokassen alles andere, als ein Erfolg. Erst in den drei Jahrzehnten danach entwickelte sich Blade Runner [Affiliate-Link] zu einem Kultfilm und ist (nach dem Release einiger verschieden geschnittener Versionen) heute auf Blu-ray & DVD im Final Cut erhältlich. Die aktuelle Fortsetzung setzt ganze 30 Jahre später an. Im molochartigen Los Angeles des Jahres 2049 dringt fast nur noch künstliches Licht durch den Smog. Die Stadt wird neben Menschen von Replikanten (künstlich geschaffenen, unfruchtbaren Menschen, mit verkürzter Lebensdauer, die vornehmlich als Arbeiter oder Sklaven dienen) und holografischen KIs bevölkert. Die Hauptfigur in dieser Geschichte ist KD6-3.7, kurz „K“ (Ryan Gosling), ein Replikant der als Blade Runner für die Polizei von L.A. arbeitet und abtrünnige Replikanten „in den Ruhestand“ schickt.

Thor: Ragnarok (2017)

Es ist kurz vor 2:00 Uhr. Also mitten in der Nacht. Quasi der frühestmögliche Samstag-Morgen. Ich bin vor ’ner halben Stunde aus dem Kino gekommen. Spätvorstellung. Der Titel hat’s schon verraten: meine Frau und ich waren in Thor: Ragnarok (ich weigere mich tapfer, die sinnfreie deutsche „Übersetzung“ des Filmtitels zu benutzen). Meine Eindrücke vom Film sind also – ganz im Gegensatz zu mir – noch taufrisch. Und l*** mich am A****, Eindruck hat der Film wahrlich hinterlassen! Natürlich auf eine gute Art, so wie man das von Marvel inzwischen gewohnt ist, sonst würde ich mich jetzt – zu so später Stunde – wohl kaum genötigt fühlen, noch fix diese Einleitung und ein paar Stichpunkte für diesen Artikel zu notieren.

Wonder Woman (2017)

Heureka! Das DCU (DC Comics Universum) hat endlich seinen Platz im Olymp der Filmindustrie gefunden, der bislang – mit mehr nur als ein paar Nasenlängen voraus – von Marvel dominiert wurde. Zu verdanken haben das die superheldenaffinen Damen und Herren von DC der Regisseurin Patty Jenkins und ihrem Cast rund um Hauptdarstellerin Gal Gadot, denn Wonder Woman ist ein verdammt guter Film geworden. Dem Team ist es gelungen, vor der Kulisse des stets düsteren DC Universums, einen gleichermaßen action- und effektbepackten, wie intelligenten und mit leichtfüßigem Witz garnierten Streifen zu inszenieren, der problemlos mit seiner Marvel-Konkurrenz mithalten kann.

Kingsman: The Golden Circle (2017)

Im März 2015 schlug Kingsman: The Secret Service [Affiliate-Link] in unseren Kinos auf und präsentierte uns Matthew Vaughns ein wenig abgedrehte, aber stilsichere Vision eines Agenten-Films. Jordan Hoffman  schrieb seinerzeit im britischen the guardian, „der Geist von 007 befindet sich im gesamten Film“, allerdings habe Vaughns Drehbuch „eine Lizenz, das Vorbild zu parodieren“. Durchaus treffend. Mit Humor, Charme, beeindruckend präzise und irrwitzig schnell choreografierter Action und etwas eigenwilligen Charakteren (dies gilt insbesondere für einen lispelnden und schief sitzende Mützen tragenden Samuel L. Jackson), landete der Regisseur einen Hit der weltweit über 400 Millionen US Dollar einspielte und (gemessen an dem Zeitraum vom Release bis zum Ende des Eröffnungswochenendes) in mehreren Ländern auf dem zweiten Platz hinter – zumeist – Fifty Shades of Grey [Affiliate-Link] landete. Mit Kingsman: The Golden Circle [Affiliate-Link] ist seit dem 21. September 2017 die Fortsetzung in den deutschen Kinos zu sehen und liefert uns mehr von dem „guten Stoff“.