Also. Es war einmal vor langer Zeit in einer weit, weit entfern… Ähm… Falscher Film. Von vorn. Lassen wir den Spaß mal beiseite und reden einfach ganz im Ernst darüber: Einen Namen für ein Web-Projekt finden, dass einige Jahre Verspätung hat, einen Namen der irgendwie passend sein soll und obendrein einzigartig (damit man die Domain dafür auch reservieren kann) und dann soll er auch noch nach was klingen und im Idealfall ebenfalls schön kurz sein…?! Dafür gibt’s nur zwei Worte… That sucks.

Tatsächlich habe ich über den Namen für diesen Blog / diese Domain ziemlich lange nachgedacht. Dieses Projekt ist gewissermaßen die Erfüllung einer la(aaa)nge gepflegten Idee und mir dementsprechend wichtig. Ihr könnt Euch vielleicht vorstellen, dass sich das bei meiner – zu allem Überfluss – recht breit gestreuten Themen-Auswahl gar nicht mal so einfach gestaltet hat.

Wie so oft, ergab sich die Lösung letztendlich in einem Moment, in dem ich an so ziemlich alles dachte, nur nicht an diesen Blog. Nein, nicht auf dem Klo. Auch nicht unter der Dusche. Und nein, ganz bestimmt auch nicht im… Ihr Ferkel! Zugegeben, das stille Örtchen ist bei kreativen Köpfen ein beliebter Ort für gute Ideen, gleiches gilt für die Dusche. Aber in meinem Fall geschah es in der Mittagspause. Ich saß gerade – wie meistens zu dieser Zeit – an meinem Schreibtisch, in der einen Hand die Maus, in der anderen Hand ein belegtes Brötchen. Ich mampfte gemütlich vor mich hin, hatte den Mund voll und klickerte mich nebenbei durch die News auf heise.de, da blieb ich an irgendeiner Technik-Spielzeug-Artikel-Überschrift hängen.

Klick. Oh. Längerer Artikel. Den lese ich gleich, ich mach erstmal noch… Ja. Was eigentlich?

Irgendwas hatte ich kurz vorher noch im Hinterkopf, ich las ein paar Worte über neues abgefahrenes Spielzeug und *puff* alles weg. So ein Elend. Ich wollte mich gerade über mich selbst ärgern, da fiel auf einmal der Groschen. Da war sie, die Lösung:

Ich war mit den Gedanken völlig woanders, dank der Aussicht auf neue technische Spielereien. Ich war mit meinen Gedanken voll und ganz abgeschweift. Das war mein Thema. Das war der gemeinsame Nenner. Ich wollte über alles mögliche Zeugs bloggen, das mich mit den Gedanken abschweifen lässt. Mich und vermutlich mindestens 80% aller anderen Kerle auf diesem Planeten. Ach was. Im ganzen Universum. Wir Jungs sind in diesem Punkt wohl überall gleich.

Mit den Gedanken abschweifen. Diese vier Worte waren die perfekte Umschreibung für mein Blog-Projekt. Ok. Eine Idee hatte ich, aber das taugte nicht als Name für einen Blog, geschweige denn als Domänen-Bezeichnung. Ich meine, was wäre www.mit-den-gedanken-abschweifen.de denn bitte für eine total bescheuerte Domain…?! Bis man das in die URL Leiste des Browsers getippt hat, ist man vermutlich schon beinahe an Altersschwäche gestorben. Schnarch-Alarm.

Nächster Gedanke: Englisch. Englisch ist immer gut. Weniger kompliziert, als Deutsch. Soweit ich das beurteilen kann, jedenfalls. Und überhaupt. Englisch ist modern und hip und eine Weltsprache. Und im Internet und meiner erwarteten Zielgruppe obendrein weit verbreitet. Gute Idee. Top. Das machen wir. Eine Übersetzung muss her. Und nur nix falsch machen. Gehen wir auf Nummer sicher.

Schritt 01: www.leo.org // Schritt 02: Übersetzung suchen // Schritt 03: Ergebnisse anschauen // Fertig.

01. to let the mind wander // Fünf Worte? W.T.F. Das sollte kürzer werden, nicht länger. *hmpf*
02. to zone out // Ha! Drei Worte. Drei kurze Worte obendrein. Da kann man doch mit arbeiten…

Die Gedanken kreisten kurz: www.to-zone-out.de // www.zone-out.de // www.zoneout.de

Ok, ok. Ich war grundsätzlich schon auf dem richtigen Weg, da war ich mir sicher. Aber so 100%ig mein Ding war das noch nicht. Kurzer Blick auf die Uhr. Ich hatte noch Zeit. Also: Grübelmotor wieder anwerfen – und zwar zackig. Zurück auf Anfang… Wenn ein User den Weg auf den Blog bereits gefunden hatte, dann war er oder sie – so wie ich selbst, eine kleine Weile zuvor – doch mit den Gedanken bereits abgeschweift. Ich wollte die Leute nicht erst mit ihren Gedanken abschweifen lassen. Ich wäre bereits schon dort, wo sie durch das Abschweifen erst noch hin kämen. (Ich hoffe, Ihr könnt mir noch folgen…) Ein Name für diesen „gedanken-abgeschweiften“ (Gruseliges Deutsch, nicht war?) Zustand – das war, was ich brauchte.

Zeit für die Wortschöpfungs-Phase. Das trügerische Licht am Ende des kreativen Tunnels.

Gedacht, getan und von to zone out [tuː zəʊn aʊt] zu outzoned war’s dann gar nicht mehr so weit. Und da ich ohnehin schon im english mood war, beschloss ich auch gleich, daraus eine .com Domain zu machen. Nun galt es nur noch, am gleichen Abend einen kurzen WHOIS Check zu vollführen (für diejenigen, die damit eventuell nichts anfangen können: hier kann man überprüfen, ob eine Domäne noch frei ist und ggf. auch prüfen wem sie gehört, falls nicht) und der erfolgreichen Domänen-Registrierung stand nichts mehr im Weg.

outzoned.com registrierte ich tatsächlich noch am selben Abend. Doch von diesem Punkt, bis zu meinem ersten Artikel auf meinem eigenen Blog, sollten dann tatsächlich noch einige Jahre (viele neue Ideen und auch noch ein Provider-Wechsel) ins Land ziehen. Warum? Keine Ahnung. Wirklich nicht. Ich war wohl einfach noch nicht soweit.