Nachdem wir den Titel im Dezember 2016, also vor ein wenig mehr als drei Jahren, ausgiebig und getrennt voneinander angespielt (PS4) hatten, urteilten mein Co-Autor und ich im Fazit unseres gemeinsamen Artikels hier auf outzoned.com:

Nach dem Überwinden der Einstiegshürden sind wir, egal ob Serien-Veteran oder Neueinsteiger, sehr von dem Spiel angetan. Alle Skepsis, die wir zu Beginn (wenn auch aus unterschiedlichen Gründen) hatten, ist vollständig verflogen.

Nach Abschluss unseres Artikels spielte ich das Spiel begeistert weiter, bis zum Kapitel 9 – die Geschehnisse zu dessen Ende ließen mich, so mittendrin, wie ich gerade in der Story war, beim Wechsel zu Kapitel 10 mit einem gesunden Maß an – nennen wir’s mal… Enttäuschung und Verbitterung – zurück (ich gehe nicht näher darauf ein, um Spoiler zu vermeiden). Doch nicht nur mich. Natürlich auch die Hauptfigur meiner virtuellen Japano-Boyband: Prinz Noctis. Und wie es sich für den tapferen Recken einer japanischen Fantasy-Geschichte gehört, hatte der gute Prinz ab diesem Zeitpunkt den Weltschmerz für sich allein gepachtet. Weshalb er sich nicht mehr genügend um das Wohlergehen seiner drei besten Freunde bemühte. Was selbiges leidgeplagte Gefolge dazu veranlasste, von nun an nicht mehr müde dabei zu werden, ihn buchstäblich alle paar Meter deswegen anzuzicken. Muss ich mehr sagen? Ich bin eh gerade „angepisst“, mein Helden-Quartett latscht seit ’ner Stunde durch ’nen öden Sumpf, kommt nicht vom Fleck, pöbelt dabei ständig rum und im Regal liegt schon das nächste Spiel…

Unterschwellig selbst verordnete Zwangspause.

Was folgte war: Ich hab’s gesteckt. Naja, ich muss dazu sagen, ich hatte es nicht vor. Ehrlich nicht. Aber auf das nächste Spiel folgten Horizon Zero Dawn und Ghost Recon Wildlands und bis ich beide angetestet hatte und im Anschluss dann noch mit Aloys Abenteuer durch war, was mich an der Spielefront voll und ganz vereinnahmte, war ich aus FFXV so weit draußen, dass ich den Einstieg nicht wieder fand. Der Release der PC Version im März 2018 stieß mich zwar noch einmal mit meiner Nase drauf, doch um wieder in das Spiel einzusteigen, reichte der Impuls (leider) nicht.

Voll krank einen bequemen Schlenker zurück zu den Royals.

I had the flu my dears. In nicht-brexitisch: Ich hatte die Grippe! Dankenswerterweise aber nur dem landläufigen Namen und nicht der tatsächlichen medizinischen Bedeutung nach. Dennoch war ich somit für anderthalb Wochen kampfunfähig. Und was macht man, wenn auch das Hocken vor dem heimischen Spiele-PC zur fieberhaften Anstrengung ausartet: Man knallt sich auf die Couch und zockt auf der Konsole! Natürlich.

Ich glotze also mit juckender Nase etwas unmotiviert durch die „News“, was meine PS4-Buddies gerade spielen und erblicke bei einem die Worte Final Fantasy XIV Onlinedingens irgendwas. Jaja, im vorhin verlinkten Artikel kann man es nachlesen: Ich bin ja bei Final Fantasy nicht so drin in der Materie. Und alles was davon in meinem Hirn ankommt, so:

FINAL – FANTASY – X – V – w000t -11elf!!!

Ich bin inzwischen wieder gesund und kann (so behaupte ich gerne) klar denken, aber wenn ich selbstreflektierend auf diesen Moment zurückschaue, will mir partout nicht so recht die Erkenntnis im Grübelkürbis reifen, was mich in diesem Augenblick INSTANT ™ dazu brachte, die Installation zu starten. Nicht das ich es bereuen würde, keineswegs. Aber erst ignoriere ich das Spiel freiwillig zwei Jahre lang und dann (Spoiler-Alarm) zock ich’s an einem Wochenende durch (Hauptstory, Freunde – nicht Stufe 120). Das lässt vernunftbegabte Menschen schon so’n wenig Fieberwahn vermuten…

Volles Rohr.

Ich habe Final Fantasy XV nicht nur zwei Jahre lang voll und ganz ignoriert. Ich hatte es zwischenzeitlich sogar gebraucht weiterverhökert und nicht einmal die Settings-Datei oder meinen letzten Spielstand aufgehoben! Und dann liege ich plötzlich auf der Couch und kann’s kaum abwarten, bis die Installation der Final Fantasy XV Royal Edition (Hauptspiel plus Season Pass, plus Vorbesteller-Boni, gab’s gerade für’n Appel und ’n Ei) durchgelaufen ist? Und habe ich heute hier irgendwo eigentlich schon das Wort Fieberwahn erwähnt? Nein? Doch?!

Vom Wiedereinstieg einmal abgesehen, war der Wahn wohl noch für etwas anderes gut. Das Überstehen von Kapitel 10. Die Pöbel-Buben waren nämlich auch im zweiten Durchgang immer noch mächtig nervig. Ignis, sprach dann aber zum Ende des Kapitels ein Machtwort, so dass sich alle während Kapitel 11 wieder eingekriegt haben und spätestens nach Kapitel 12 wieder die dicksten Kumpels waren. Tja, der Ignis. Weltschmerzen kurieren…?!?? Kann er!

Aber mal allen Spaß und alle Selbstironie beiseite: Ich bin, so wie seinerzeit Ende 2016, wieder komplett von Anfang an eingestiegen. Und diesmal hat’s sehr viel deutlicher gezündet. Ich war nach den ersten Spielstunden nicht nur wieder drin, ich war voll und ganz gefangen. So wie’s bei einem guten Spiel (oder einem Film oder einer Serie) auch sein soll. Ich nahm mir Zeit für fast alle Jagdaufträge und zahlreiche Nebenquests und trat dem Endgegner der Hauptstory schließlich mit 4 Stufen mehr auf dem Kerbholz gegenüber, als ich hätte haben müssen/sollen. Und als ich im Gegenzug die dritte Basis der Niflheimer wegen des letzten Bauteils für meinen Regalia Type-F (die fliegende Variante, die man dann trotz seiner frühen Mühen erst nach Abschluss der Storyline bekommt) dem Erdboden gleich machte, war ich sogar ganze 9 Stufen zu niedrig und trotzdem motiviert genug, um mich da irgendwie durchzubeißen – was in meinem Fall bedeutet: Ich hatte krass Spaß.

Ich tendiere sonst eher zu: „Lasst die krassen Herausforderungen stecken, ich will entspannt die Geschichte durchdaddeln.“

Und wo wir gerade von dem Regalia sprachen: Inzwischen gibt’s einen weiteren nennenswerten Umbau: Den Type-D. Der ist Teil von einem der inzwischen erschienenen Updates. (Cidney hat in dem alten Krims-Krams ihres Großvaters Pläne für einen geländegängigen Limousinen-Umbau gefunden und uns angeboten das irgendwie kreativ auf den Regalia anzuwenden. Was dabei heraus gekommen ist, ist definitiv am Ziel vor… Ach, seht einfach selbst. Macht jedenfalls Laune, mit dem Bock frei durch die Pampa abseits der Straßen – japp, richtig gelesen – zu brettern.)

TL;DR // Mein neues altes Fazit:

Grafisch (und überhaupt technisch) macht FFXV, auch mit ein paar Jahren auf dem Buckel, immer noch eine gute Figur. Im Storytelling hat mich Square Enix in der Regel noch nie enttäuscht, Final Fantasy XV macht da im Wesentlichen keine Ausnahme. Wenn man über die „königlichen Allüren“ der Hauptfigur und die „Popsternchen-Attitüde“ der ganzen Gruppe zuweilen großmütig hinweg sieht, erfreut der Serienteil mit der Nummer 15 sowohl Späteinsteiger, als auch Rückkehrer mit gut und gerne 37 Stunden ordentlichem Gameplay (bis zum Ende der Hauptstory, danach könnt Ihr zurück in die Spielwelt, wo überall neue Quests auftauchen mit denen Ihr Euch weiter vergnügen dürft), hübscher Landschaft, flotten Sprüchen, abgefahrener Fauna und ein paar abwechslungsreichen Dungeons.

Wer bislang nicht zu dem Titel gekommen ist oder über eine zweite Runde sinniert: Von mir gibt’s dazu ein klares GO!

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Recht herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit.


Hinweis: Die in diesem Beitrag enthaltenen Bilder, Grafiken und Videos stammen wahlweise vom Hersteller oder wurden von mir erstellt, verbleiben aber geistiges Eigentum von Square Enix und dienen lediglich zur Illustration.