Auch nach 25 Jahren ist Walt Disney’s Der König der Löwen für mich immer noch einer der schönsten Filme aller Zeiten. Ebenso unvergessen wird der Soundtrack bleiben, der den Federn von Hans Zimmer und Elton John entstammt. Dem begonnenen Trend der Neuverfilmung alter Zeichentrick Klassiker folgend, erschien in diesem Jahr – und damit pünktlich zum Jubiläum – die (lebensecht) computeranimierte Fassung von The Lion King, bei der ein bekanntes Gesicht im Regiestuhl saß: Jon Favreau. Und mit der Neufassung erreichte den Markt natürlich auch ein aktueller Soundtrack, auf dem alle bekannten Stücke für den „neuen“ Streifen neu interpretiert worden sind. Als großer Fan des Originals musste ich da natürlich rein hören.

Ich hatte bislang leider noch keine Gelegenheit mir den Film im Kino anzusehen und möglicherweise werde ich das auch erst mit dem Heimkino-Release nachholen können, aber zumindest die Musik wollte ich mir nicht entgehen lassen. Circle of life, Hakuna Matata, Can you feel the love tonight und I just can’t wait to be king gehören inzwischen wohl zum erlauchten Kreis der weltweit bekanntesten Tracks der Filmgeschichte und deren Großartigkeit ist schlicht unbestreitbar. Große Fußstapfen, in welche die Neuinterpretationen da treten müssen, ebenso wie der Film selbst – und der kleine Löwe von dem er handelt.

Umso quälender ist dementsprechend die Frage, ob Musik und Film ihrem Erbe auch gerecht werden. Für den Film kann ich es bislang nicht beantworten, was die Musik betrifft muss ich sagen: Jein. Während mich Can you feel the love tonight und I just can’t wait to be king voll und ganz abgeholt haben, was der Darbietung der Darsteller (Beyoncé, Donald Glover, John Oliver und JD McCrary) zuzuschreiben ist, blieben Circle of Life (obwohl erneut von/mit Lebo M) und Hakuna Matata (Billy Eichner & Seth Rogen) hinter ihren Vorlagen und meinen Erwartungen zurück. Versteht mich nicht falsch, für sich genommen brauchbar sind die Stücke schon geworden. Aber sie versprühen einfach nicht den gleichen Charme wie die Originale. Und von Be prepared, der Ansprache des Bösewichts Scar an seine Hyänen, hätte ich kaum enttäuschter sein können. Zwar hat Chiwetel Ejiofor den Track hübsch böse eingesprochen, aber an den Flair des unerwartet fröhlich klingenden Songs, den seinerzeit Jeremy Irons performed hat, kommt der Track nicht mal annähernd heran. Etwas schade, auch wenn ich nachvollziehen kann, warum man gerade diesen Titel so grundlegend umarrangiert hat.

Die Instrumentalstücke von Hans Zimmer, wie This Land, sind neuen Kompositionen von ihm gewichen, die im Großen und Ganzen die gleiche Stimmung transportieren, was für mich in Ordnung geht. Ebenfalls neu auf dem Album sind die Tracks Spirit von Beyoncé (der wohl auch Teil ihres neuen, parallel veröffentlichten Albums ist) und Never too late von Elton John. Beides solide Arbeit, aber kein Material das für eine Weile den Weg auf meine tägliche Playlist finden würde.

TL;DR: Mein Fazit.

Zwangsläufig gab’s zu der (Pseudo-)Realfilm-Neuauflage (als Full-CGI Produkt ist es ja doch irgendwie ein Animationsfilm) von Der König der Löwen auch einen neuen Soundtrack. Klar. Von guten Darstellern brauchbar performed, ist die Scheibe zwar solide Musik, aber auch nicht mehr als das. Hinter dem – wirklich – grandiosen Original-Soundtrack bleibt die Neuauflage deutlich zurück. Ich für meinen Teil, werde mir weiterhin gerne nach Herzenslust die 1994er Version zu Gemüte führen und ich denke, dass wird den meistens Langzeit-Fans der Zeichentrickfassung ähnlich gehen.

Hinweis: Die in diesem Artikel verwendeten Bilder & Videos sind geistiges Eigentum von Walt Disney Studios Motion Pictures. Die verwendeten Audiotracks sind geistiges Eigentum von Walt Disney Records.