Wow. Just. Wow. Das waren die ersten drei Worte, die mir nach dem ersten Spielstart in den Sinn kamen: Horizon Zero Dawn sieht schon im Hauptmenü einfach großartig aus und dieser Eindruck hält sich nicht nur über das (freilich vorgerenderte) Intro-Video hinweg, sondern bleibt auch bestehen, nachdem man die ersten Spielstunden hinter sich hat. Genau genommen wird der Eindruck nach den ersten Stunden sogar noch verstärkt, sobald man das weitgehend von Schnee und Eis bedeckte Bergland verlässt und erstmals in das große, grüne Tal hinunter wandert. Und dabei bleibt es nicht – neben hohen Bergen mit viel Schnee, tundra-artigen Steppen und grünen Wiesen bekommen wir in Horizon auch Wälder, Sümpfe, Wüsten und steinige Canyons geboten. Tolle Panoramen, viel Licht, viel Schatten, reißende Flüsse eine wahrhaft lebendige Welt (auch wenn die wenigsten Tierarten aus Fleisch & Blut sind, warum dem so ist, darf ich aber keinesfalls vorwegnehmen, das müsst Ihr im Laufe der Story-Entwicklung schon selbst herauskriegen), wechselndes Wetter, wechselnde Tageszeiten (mit flotten, aber nicht zu harten Übergängen) und ein wahnsinniger Grad an Detailreichtum – ja, ich schwelge immer noch und ich denke, ich übertreibe nicht, wenn ich sage: Horizon Zero Dawn ist (auf der PS4) das mit Abstand „hübscheste“ Spiel, das ich in meinem Leben bis jetzt spielen durfte!
Und besonders erfreulich ist: Das Spiel ist nicht nur grafisch ein „echter Knaller“, sondern beschert uns auch spielerisch ein hochwertiges Vergnügen. Flüssige Animationen, eine angenehme Steuerung, Reittiere die man sich selbst zähmen kann / darf / muss, sinnvolle Skills in einem umfangreichen Talentbaum, verschiedene Waffen und Rüstungen mit verschiedenen Boni, die man teilweise noch an die präferierten Waffen und Munitionstypen anpassen kann, viele verschiedene Gegnertypen mit unterschiedlichen Anforderungen, was deren jeweiligen Bekämpfungs-Methoden anbelangt… Und das sind nur die Eindrücke, die sich „in mein Gehirn gebrannt“ haben – es gäbe da sicherlich noch mehr zu erwähnen.
Dann wäre da natürlich noch die Soundkulisse zu erwähnen: Die Umgebungsgeräusche sind vielfältig, was unterschwellig stark zur Lebendigkeit der Spielwelt beiträgt. Die Sprecher haben einen sehr ordentlichen Job gemacht, auch wenn die Entwickler leider keinen Wert auf Lippensynchronität (das gilt zumindest für die, von mir gespielte, deutschsprachige Fassung) gelegt haben, was zwar auffällt aber nach den ersten zwei Stunden ganz sicher niemanden mehr wirklich stören dürfte. Und die Musik ist großartig, nie aufdringlich und passt immer zu der gerade vom Spiel anderweitig kommunizierten Stimmung.
Und die Story? Oh, wie gerne würde ich Euch davon erzählen, aber… Nein. Kein Spoiler. Schon das Cover-Artwork des Spiels lässt erahnen, dass wir uns in Horizon Zero Dawn in einer Art „steinzeitlichen Zukunft“ wiederfinden. Wenn man Sci-Fi-Fan ist oder auch nur ein wenig Fantasie hat, kann man sich schon das eine oder andere Szenario zurechtlegen, wie es dazu kam. Irgendwann später im Spiel erhält man auch Informationen, die es ermöglichen auszurechnen in welchem Jahrhundert die Geschichte des Spiels stattfindet. Doch die Details, die sich im Laufe des Spiels ergeben, sind es wert auch jeden noch so kurzen, einzelnen Tagebuch-Eintrag, jedes Audio-Log oder irgendwelche Holo-Videos zu sammeln und anzuschauen, die überall in der riesigen Spielwelt verteilt und (teilweise auch gut) versteckt sind – selbst wenn man schon früh eine Idee davon bekommt, wo sich das alles hin entwickelt.
Als Zusammenfassung tut’s wohl ein einfaches, zusammengesetztes Wort: Kaufbefehl!
Wer eine PS4 hat, kein „Action-Adventure-Hasser“ ist und Horizon Zero Dawn trotzdem ignoriert ist a) selbst schuld und dem ist b) womöglich auch nicht mehr zu helfen. In diesem Sinne verabschiede ich mich und widme mich (bevor Mass Effect Andromeda nächste Woche erscheint, zumindest noch dem Anfang von) Ghost Recon Wildlands.
Recht herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit.
Hinweis: Das Logo und die Screenshots gehören dem / stammen vom Hersteller und sollen Euch lediglich einen optischen Eindruck des Spiels vermitteln. Die Bilder sind nicht als grafisches Referenzmaterial zu betrachten. Das Spiel wurde von mir ganz regulär im Handel käuflich erworben.