Fans der Erstlingswerke aus den bekannten 3D-Shooter-Lagern Call of Duty und Battlefield hatten es in den letzten Jahren nicht leicht, spielten sich die verwendeten Szenarien doch mindestens in der Gegenwart und teilweise sogar in der Zukunft ab. Call of Duty: Infinite Warfare [Affiliate-Link] beispielsweise, stieß nicht bei jedem Spieler auf Gegenliebe. Entsprechend groß war die Vorfreude vieler Ego-Shooter-Freunde als Activision (Vertrieb) & Sledgehammer Games (Entwicklung) ankündigten, mit dem diesjährigen Ableger der Serie wieder zu den Wurzeln zurückzukehren.

Call of Duty: WWII [Affiliate-Link] ist seit dem 03. November 2017 im Handel und erfreut sich seither großer Beliebtheit. Doch ganz neu ist der „back-to-the-roots“ Gedanke nicht. Mit Battlefield 1 [Affiliate-Link] erschien bereits im Oktober 2016 ein Spiel der Wettbewerber Electronic Arts (Vertrieb) & DICE (Entwicklung) mit ähnlich historischem Ansatz. Der Unterschied: BF1 setzt etwa 25 Jahre früher, also im 1. Weltkrieg an.

Nach dem ersten Addon „BF1: They shall not pass“, dass im März erschien, veröffentlichte EA vor ein paar Wochen Addon Nr. 2 „BF1: In the name of the Tsar“. Das dritte Addon „BF1: Turning Tides“ soll noch im vierten Quartal diesen Jahres erscheinen, die vierte Erweiterung „BF1: Apocalypse“ ist für das erste Quartal 2018 angesetzt. Höchste Zeit also, sich mit endlich mal mit dem Spiel zu beschäftigen. Da ich, Ego-Shooter betreffend, kein großer Multiplayer-Freund bin, heißt das in meinem Fall: Mit der Solo-Kampagne.

Wenn man an die Battlefield-Serie denkt, ist Einzelspieler-Content nicht unbedingt das erste, was einem einfällt. Battlefield 1942 und Battlefield Vietnam verzichteten darauf komplett, erst mit Battlefield 3 fand eine Solo-Kampagne Einzug in das Franchise und die Ergebnisse dieser Entscheidung waren bislang bestenfalls befriedigend. Battlefield 1 will in diesem Punkt einiges besser machen als seine Vorgänger.

Das Spiel beginnt seine Kampagne mit einem Prolog, in dem ihr mit (bei deren jeweiligem Tod) wechselnden Charakteren gegen eine unbesiegbare Übermacht ankämpft, während ein Erzähler die Schrecken des Krieges kommentiert. Diese Sequenz fungiert einerseits als kurzes Tutorial, um Euch in die grundlegende Steuerung einzuführen, andererseits schafft sie das übergreifende Setting, dass als dünner roter Faden die folgenden Story-Abschnitte lose miteinander verbinden soll. Battlefield 1 verfolgt nämlich keine großen Plot, sondern erzählt einzelne Kriegsgeschichten von fünf verschiedenen Soldaten, die jeweils aus mehreren Missionen bestehen und in verschiedenen Regionen der Welt spielen. Somit unterscheiden sich die kurzen Kampagnen teils stark in Umgebung, Waffen, Fahrzeugen und Aufgabenstellungen.

Nicht der schlechteste Weg um für genügend Abwechslung zu sorgen.

Die Kriegsgeschichten können in ihrer Abfolge frei gewählt werden. Zur Auswahl stehen der Pilot Clyde Blackburn, der Gebirgsjäger Luca Cocchiola, ein Panzerfahrer namens Edwards, die Beduinen-Kämpferin Zara Ghufran, die an der Seite von Thomas Lawrence (aka Lawrence von Arabien) kämpft und der Meldegänger Frederick Bishop. Unterwegs sind wir zumeist schlicht zu Fuß oder aber auf dem Pferd, in einem Panzer oder mit dem Flugzeug – und das gerne auch im Wechsel.

Optisch macht Battlefield 1 ordentlich etwas her, dafür sorgt die aktuelle Frostbite 3 Engine. Effekte wie Feuer, Explosionen oder Rauchschwaden könnten kaum realistischer sein, das Spiel von Licht & Schatten auf extrem detailreichen Umgebungen mit hoch aufgelösten Texturen sieht richtig gut aus und die integrierte Physik-Engine ermöglicht es, mit Panzern, Kanonen und Raketen mal eben physikalisch (weitestgehend) korrekt ganze Gebäude einzuebnen. Dies gilt uneingeschränkt für die PC Version, die beiden Konsolen-Versionen (XB1 & PS4) hinken freilich, gerade was die Spielphysik betrifft, geringfügig hinterher – der optische Gesamteindruck des Spiels bleibt aber auch dort in einem Qualitätsbereich, der durchaus als Referenz zu betrachten wäre.

Auch betreffend der Akustik lässt sich Battlefield 1 nicht lumpen. Ordentliche Sprecher (wenn auch in der deutschen Übersetzung wieder einmal nicht lippensynchron), stimmige Musik und wuchtige Waffen- und Effektsounds tragen zum positiven Gesamteindruck bei.

Und gibt’s auch irgendwo einen Haken? Ja, allerdings. Drei an der Zahl, wenn man penibel ist. Zum Glück trüben diese aber nur das Gesamtbild der Solo-Kampagne. Wer sich das Spiel aber auch (oder sogar ausschließlich) wegen des Multiplayer-Parts zulegen möchte, sollte sich deswegen keine Sorgen machen:

01. Die Künstliche Intelligenz der Gegner: Die KI-Schergen der feindlichen Fraktion als „total behämmert“ zu bezeichnen, wäre stellenweise noch nett formuliert. Das Spiel bietet eine rudimentäre Schleichmechanik mit deren Hilfe man sich von hinten an Gegner anschleichen kann, um diese dann lautlos und mit einem Nahkampf-Angriff ins Jenseits zu verfrachten. Notwendig ist das aber nicht, da man genauso gut von der Seite oder von vorne auf die Gegner zu sprinten kann – ohne dass sie einen bemerken, bevor es für sie zu spät ist. Teilweise glotzen die Soldaten uns mehrere Sekunden lang direkt an, bevor sie „erwachen“ und bei ihren Kollegen Alarm schlagen. Das ist schlichtweg mies.

02. Clipping-Fehler: Diese führen stellenweise dazu, dass Gegner einfach in Wänden verschwinden oder plötzlich – selbstverständlich zu unserem Nachteil – aus diesen hervortreten. Zuweilen scheinen sie sich auch einfach von A nach B zu „teleportieren“. Das ist durchaus etwas seltsam.

03. Die Solo-Spieldauer: Spielt man in normalem Tempo, ist man durch die Solo-Kampagne in etwa 5 Stunden durchgerauscht. Wenn man sich etwas Zeit lässt, kann man es auf 6 Stunden strecken. Damit liegt Battlefield 1 auf Augenhöhe mit dem einen oder anderen Call of Duty Spiel, muss sich also nicht verstecken. Trotzdem wünscht man sich, es hätte zwei oder drei Kriegsgeschichten mehr geboten, dann hätte man als Solist schlich etwas mehr davon gehabt.

Ob diese Punkte einem nun den Spielspaß trüben oder nicht, muss jeder Spieler für sich selbst entscheiden. Mich unterhielt das Spiel angemessen, obwohl ich mich in diesen alten Weltkriegs-Szenarien grundsätzlich weniger wohl fühle. Wer sich nach Abschluss der Solo-Missionen / auf lange Sicht im Multiplayer tummeln möchte, kann diese drei Minuspunkte ohnehin getrost außer Acht lassen.

Das Beste kommt zum Schluss.

Respekt. Ihr habt wieder einmal bis zum Ende eines meiner Reviews durchgehalten. Und diesmal gibt’s dafür sogar eine Belohnung! Ich verschenke eine „fast brandneue“ Kopie von Battlefield 1 für PS4.

„Fast brandneu“ bedeutet: Die Disc, das Cover und die Hülle sind vollständig vorhanden und frei von Mängeln, also neuwertig. Nur zugeschweißt ist das Spiel nicht mehr, weil es sich dabei um die Kopie handelt, die ich selbst erworben und im Rahmen der Recherche für diesen Artikel gespielt habe.

Insofern Euch das nicht stört und Ihr Euch sagt „Einem geschenkten Spiel schau ich nicht in den Rachen…“ (oder so ähnlich), dann bleibt nur noch eine Kleinigkeit für Euch zu tun: Nehmt (bis zum 31.12.2017) an der Verlosung teil. Wo und wie, erfahrt Ihr gleich hinter diesem Link (powered by Gleam).

In diesem Sinne: Viel Glück bei der Verlosung, viel Spaß mit Battlefield 1 und bis zum nächsten Mal.

Recht herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit.

 


Hinweis: Die in diesem Artikel verwendeten Logos und Bilder dienen lediglich der Illustration und sind geistiges Eigentum von Electronic Arts.