Liebe Spielzeug-Entwickler bei Hasbro, was haben wir Sammler Euch bloß getan? Diese Frage stelle ich mir spätestens seit dem Release von Star Wars: Rebels, beziehungsweise der parallel zur Serie erschienenen Spielzeug-Generation – und zwar immer dann, wenn ich mal wieder hoffnungsvoll die mich umgebenden Spielzeug-Läden / das Internet nach neu veröffentlichten / angekündigten Spielzeugen abgrase. Wobei: Inzwischen, vier Staffeln Rebels und zwei Star Wars Filme später, eigentlich nicht mehr. 

Wir wurden über Jahre hinweg verwöhnt: Die Spielzeuge der Vintage und Legacy Kollektionen waren detailreich, von außen wie von innen. Wenn möglich (nicht zu groß) sogar im fast richtigen Größenverhältnis zur Actionfigur oder wenigstens, an sich selbst gemessen, im richtigen Seitenverhältnis von Länge, Breite und Höhe. Zugangs-Luken ließen sich öffnen, Flügel klappen, Waffen drehen, ja sogar über einziehbare und sauber modellierte Fahrwerke / Landegestelle durften wir uns freuen. Größere Fahrzeuge wie der Rasende Falke warteten sogar mit einem „begehbaren“ Innenleben auf, mit den wichtigsten Räumlichkeiten an den richtigen Plätzen. Großartig! Und auch die Star Wars: The Clone Wars Generation beglückte uns mit großartigen Spielzeugen, auch wenn die Figuren hier – an die computeranimierte Serienvorlage angelehnt – eher ein wenig „comicartig“ daherkamen. Bei den Klonkrieger-Figuren hat das beispielsweise überhaupt nicht gestört. Und immerhin: dafür hatten sie bewegliche Gelenke. Das bedeutet, man konnte sie „in Action“ in der Vitrine aufstellen.

Ja, goldene Zeiten für Star Wars Sammler waren das…

Und heute? Die traurige Wahrheit ist von außen „Hui“ und von innen „Pfui“ – charmanter kann man das unmöglich formulieren. Und wenn ich von „innen“ spreche, dann übertreibe ich eigentlich schon maßlos, denn sowas wie ein Innenleben suche ich in den letzten Jahren bei den meisten Fahrzeugen mehr oder weniger vergebens. Bleiben wir beim Beispiel des Rasenden Falken: Dessen letzte Ausgabe misst zwar satte 60 cm, ist halbwegs detailreich modelliert und ließe sich mit etwas,  nachträglich angebrachter, Farbe zu einem schicken Modell machen, aber dafür brauche ich kein Hasbro Spielzeug kaufen, da kann ich auch das Revell Modell nehmen. Kein Cockpit, kein Fahrwerk, keine Rampe, nicht einmal die in den letzten Jahren so beliebten „abschießbaren Raketen“. Nichts davon. Nur eine sich drehende Radarschüssel und bewegliche Waffen. Fairerweise muss man sagen: Damit die (jüngeren) Kids damit durch’s Haus düsen können, ist es wohl ausreichend und dafür auch stabil genug. Insofern von dem Raumschiff nicht mehr erwartet wird, als das es „fliegt“, und die Kinder nicht zu alt sind und ihre Erwartungen entsprechend höher passt das schon so. Aber für uns Sammler ist das aktuelle „Zeug“ (und anders kann ich’s eigentlich nicht betiteln) voll und ganz ungeeignet. Und das beste ist: Dafür werden dann auch noch weit über 100 EUR fällig. Geht’s noch?

Und wie geht’s weiter?

Ende des Jahres erscheint Star Wars Episode VIII: Die letzten Jedi und ich gehe nicht davon aus, dass sich dadurch irgendetwas an der „Hasbro-Spielzeug-Wüste“ ändern wird, in der wir momentan wandeln. Ich persönlich habe mich inzwischen – was neue Schiffe und Fahrzeuge angeht – auf die Star Wars Serie von LEGO verlagert. Diese füllt – für mich – so ziemlich jede Lücke (oder sollte ich sagen „heilt jede Wunde“), die Hasbro in den letzten Jahren bei mir hinterlassen hat und bietet mir – als altem LEGO Fan – obendrein noch die Freude beim Zusammenbau – und das obwohl ich erwachsen bin.

Recht herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit.

 


Hinweis: Die in diesem Artikel verwendeten Bilder, Marken und Logos gehören jeweils Disney & Hasbro.