In der letzten Woche hat Nikon der Welt die neue D7500 vorgestellt, diese Woche öffnete Sony den Vorhang für seine neueste spiegellose Vollformat-Kamera: Die Sony α 9. Sie ist mit dem Exmor RS-CMOS ausgestattet, einem mehrschichtigen Vollformat-Sensor mit 24,2 Megapixeln Auflösung. Dessen Datenverarbeitungsgeschwindigkeit soll bis zu 20 Mal schneller sein, als bei den bisher vom Hersteller auf den Markt gebrachten spiegellosen Systemen.

Der Exmor RS-CMOS verfügt über einen überarbeiteten BIONZ X Bildprozessor und einen ebenfalls neuen Frontend-LSI. Damit schafft es die Sony α 9 offenbar, bis zu 362 JPEGs oder 241 RAW Bilder (mit einer Rate von 20 Bildern pro Sekunde) in einer ununterbrochenen Serie aufzunehmen. RAWs werden im unkomprimierten 14-Bit-Format unterstützt, gespeichert wird auf 2 SD-Karten, von denen eine dem UHS-II Standard entsprechen darf. Somit können auf beiden Karten die selben Daten gespeichert werden, wahlweise in verschiedenen Formaten oder für mehr Datensicherheit exakt gespiegelt.

Die kürzeste Verschlusszeit liegt, laut Angaben von Sony, im M- oder S-Modus bei 1/32.000 Sekunde, in allen anderen Aufnahmemodi bei 1/16.000 Sekunde. Der Autofokus der Sony α 9 verfügt über 693 Phasendetektionspunkte auf dem Sensor und deckt somit über 90% des Bildes ab. Sony verspricht uns außerdem 60 AF/AE Trackingberechnungen pro Sekunde, so sollten auch extrem schnell bewegte Objekte zuverlässig über das gesamte Motiv erfasst werden können.

Die Sony α 9 kann natürlich auch Video: Dafür nutzt sie den kompletten Vollformat-Sensor, ohne Pixel-Binning und mit voller Pixel-Auslesung. Dabei erfasst die Kamera 6K-Daten und führt damit ganz bewusst eine Überabtastung durch, das daraus resultierende Videomaterial ist dann zwar dennoch in 4K (also in 3840 x 2160p), aber laut Sony mit verbesserter Tiefe und Genauigkeit. Trotzdem werden Aufnahmen im Super-35-mm Format möglich sein. Full HD Videos können mit bis zu 120 Bildern pro Sekunde aufgezeichnet werden. Die weiter oben im Text beschriebenen Möglichkeiten zur Datenspeicherung (auf beiden SD-Karten) gelten übrigens auch für bewegtes Bildmaterial.

Für den Datenverkehr verfügt die Sony α 9 über einen Ethernet-Port. Sehr löblich. Auf diesem Weg sollen Daten schnell an einen FTP-Server übertragen werden können. Ebenfalls sehr löblich. Exakte Informationen zu den tatsächlich auf diesem Weg realisierbaren Übertragungsraten ließ Sony allerdings noch nicht verlauten. Schade.

Die Sony α 9 wird außerdem mit einem neuen Akku-Modell ausgestattet sein, dem NP-FZ100. Dieser beglückt Foto-Freunde mit der 2,2-fachen Kapazität der bisher eingesetzten Akkus vom Typ W. Die Laufzeit der Kamera kann zudem entweder über das Mehrfach-Batterie-Adapter-Set NPA-MQZ1K (bietet eine externe Stromversorgung und kann als Schnellladegerät eingesetzt werden) oder den Hochformatgriff VG-C3EM (bietet die doppelte Akkulaufzeit und ermöglicht das Aufladen der Akkus über die / innerhalb der Kamera) erhöht werden.

Diese Leistung hat aber ihren Preis. Das Kameragehäuse wird für 5.300 EUR (*ouch*) auf den Markt kommen, der Hochformatgriff soll 390 EUR, der Batterie-Adapter 450 EUR kosten. Die Sony α 9 richtet sich also nicht nur technisch, sondern auch preislich an Profis und Foto-Enthusiasten.

Recht herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit.

 


Hinweis: Das in diesem Artikel verwendete Bildmaterial stammt vom Hersteller / Rechteinhaber des vorgestellten Produktes.