Die Freiheit ruft. Beantworte Anrufe vom Surfbrett aus. Lass Siri eine Nachricht verschicken. Streame deine Lieblingssongs beim Laufen. Und das alles kannst du machen, während dein Telefon zuhause bleibt. Die neue Apple Watch Series 3 mit Mobilfunk. (apple.com)

Mit diesen Zeilen leitet Apple auf der eigenen Homepage die Präsentation der neuen Smartwatch Generation ein und rückt damit unmissverständlich die wichtigste Neuerung in Rampenlicht: Die Apple Watch Series 3 verfügt über einen Cellular Chip, der sowohl LTE als auch UMTS „spricht“ und den Handgelenkscomputer damit vom iPhone unabhängig macht, ohne das seine Vorgänger in vielen Punkten relativ nutzlos waren.

Auf Platz 2 in der Rangliste der Neuerungen rangiert der neue S3 Prozessor, eine Dual Core CPU die genug Leistung liefert um Siri jetzt auch auf der Apple Watch das Sprechen zu ermöglichen. Dies wird sich, unbestreitbar positiv, auf ihre Einsatzfähigkeit am Handgelenk auswirken, weil sie uns (zumindest einen Teil der) Informationen vorlesen kann, anstatt sie gezwungenermaßen auf dem Display – oder „schlimmer“ – auf dem iPhone anzuzeigen, damit wir sie dort lesen können.

Und damit wir dabei nicht (zwingend) herumlaufen müssen wie Knight Rider Fans, die den 80er Jahren nachhängen, hat Apple auch das Mikrofon der Uhr nochmal verbessert, was sie während der Keynote eindrucksvoll mit einem Live-Telefonat bewiesen haben.

Die dritte große Hardware-Neuerung ist der barometrische Höhenmesser, mit dem Outdoor-Sportler jetzt neben GPS Distanz, Geschwindigkeit und Route auch die Höhenmeter auf „hügeligen Radetappen und Klettertouren im Gebirge“ messen und festhalten können. Dies geht einher mit diversen Neuerungen und Verbesserungen an den Sport-Apps. Insbesondere der Herzmesser wurde in der Apple Keynote hervorgehoben – die Apple Watch ist (laut Apple) inzwischen der meistverwendete Herzmesser der Welt. Eine Kooperation mit der Stanford University führt in Zukunft zur „Apple Heart Study“, mit der die gesammelten Informationen – auf freiwilliger Basis – sinnvoll für das Gesundheitswesen verwendet werden sollen.

Nicht zuletzt gibt es auch mit dieser Generation neue Armbänder, allen voran das neue „Sport Loop“ von Apple, aus Nylongewebe mit anpassbarem Klettverschluss. Die bestehenden Kooperationen mit Nike und Hermès werden weiter ausgebaut und die Apple Watch Edition mit Keramikgehäuse gibt es künftig nicht nur in Weiß, sondern auch mit grauem Finish.

Bestellen kann man die Apple Watch Series 3 ab dem 15. September.

Soweit so gut, doch der aufmerksame Leser müsste an dieser Stelle noch eine Frage im Hinterkopf haben:

„Wenn die neue Apple Watch ein LTE Modul hat, muss ich dann nicht auch noch irgendwo eine SIM Karte einstecken können?“ Exakt! Das ist die 100-Punkte-Frage. Die weltweit gültige Antwort darauf lautet: Jain!

Ja, denn ein Mobilfunk-Modul jedweder Art braucht in jedem Fall eine SIM um zu funktionieren. Nein, weil besagte SIM keine Karte im klassischen Sinne ist, die man von außen in das Gerät einsteckt, sondern die von Apple schon länger propagierte Hardware-SIM, eine sogenannte eSIM, die fester Bestandteil des Gerätes ist und gewissermaßen vom Provider „programmiert“ wird.

„Ähhmm… Die weltweit gültige Antwort?! Gibt’s das Cellular Modell etwa nicht in Deutschland?“ Doch, natürlich. Allerdings wird so eine eSIM nicht einfach als Service kostenlos vom Smartphone-Vertrag mitversorgt, sondern muss mit einem eigenen „Tarif“ betrieben werden – und genau daran werden sich in Zukunft (von Land zu Land) die Geister scheiden.

Das Konzept für Deutschland sieht – bis auf weiteres – wie folgt aus: Voraussetzung um die Apple Watch Series 3 Cellular in Deutschland im Mobilfunknetz autark zu betreiben, ist ein Laufzeitvertrag mit der Deutschen Telekom. Nicht Vodafone, nicht O2. Telekom. Wer bereits einen bestehenden MagentaMobil Tarif bezahlt, kann für 5 € Aufpreis pro Monat eine MultiSIM buchen, ganz so wie man das bereits als iPad Cellular Besitzer mit zweiter SIM Karte kennt. (Wer den teuren MagentoMobil L+ Vertrag hat, hat von Hause aus schon eine zweite SIM im Preis mit inbegriffen.) Mit der Uhr im Alleingang verbrauchtes Datenvolumen, dürfte erfahrungsgemäß dem Mobilfunkvertrag abgezogen werden, als hätte man sein Smartphone entsprechend benutzt.

Tipp: Wer seine neue Apple Watch über die Deutsche Telekom bestellt, spart sich die Zusatzkosten für die ersten 6 Monate.

Noch ein Wermutstropfen: Die Smartwatch unterstützt kein Roaming. Das heißt, wer mit der Uhr am Handgelenk im Ausland unterwegs ist, kann sie nicht losgelöst vom iPhone verwenden, sondern muss dieses im Falle eines Falles ständig mitführen, so wie es bei den Vorserien auch der Fall war/ist.

Abschließend, noch ein paar harte Fakten für Euch:

  • OLED Retina Display mit Force Touch und 1000 Nits Helligkeit
  • Displayabdeckung aus Saphirglas oder gehärtetem Ion-X-Glas
  • Auflösung: 272 x 340 Pixel (38mm) / 312 x 390 Pixel (42 mm)
  • GPS und GLONASS integriert
  • Barometrischer Höhenmesser
  • Wasserdicht bis 50 Meter
  • Herzfrequenz­messer
  • Beschleunigungs­sensor
  • Gyrosensor
  • Umgebungslicht­sensor
  • Siri spricht
  • 16 GB (Series 3 GPS + Cellular) / 8 GB (Series 3 GPS) Kapazität
  • Gehäuse aus Keramik, Edelstahl oder Aluminium
  • Gehäuseboden aus Keramik oder Kompositmaterial
  • LTE und UMTS (Series 3 GPS + Cellular)
  • WLAN (802.11b/g/n 2,4 GHz)
  • Bluetooth 4.2
  • Akkulaufzeit bis zu 18 Stunden
  • magnetisches Ladekabel

Die exakten Preise für die verschiedenen Varianten entnehmt Ihr am besten der Apple Homepage.

In diesem Sinne verabschiede ich mich, hoffe ich konnte Euch alle Fragen zur neuen Apple Smartwatch beantworten und sage…

Recht herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit.

 


Hinweis: Die in diesem Artikel verwendeten Bilder und Videos sind Eigentum von Apple.