Meine Frau und ich mögen Disney Filme: Egal ob Zeichentrick (von Bambi bis hin zu Küss den Frosch), die gemeinsam mit Pixar produzierten Streifen (wie Toy Story oder Findet Nemo) oder die Realfilme (wie die Fluch der Karibik Reihe). Wir haben sie alle gesehen. Ohne Ausnahme. Als auf iTunes kürzlich Das Zeiträtsel (Originaltitel: A Wrinkle in Time) verfügbar wurde, war sofort klar, dass wir uns auch das neueste Werk der Walt Disney Studios zu Gemüte führen würden.
Die Geschichte, die auf dem gleichnamigen Kinderbuch von Madeleine L’Engle basiert, dreht sich um die junge Margaret Murry (Rufname: Meg, gespielt von Storm Reid), die Tochter zweier Physiker (gespielt von Gugu Mbatha-Raw und Chris Pine), die nach dem plötzlichen Verschwinden ihres Vaters (unter ungeklärten Umständen) unter mangelndem Selbstwertgefühl und den Hänseleien ihrer Mitschüler leidet. Ihr kleiner Bruder, Charles Wallace (Deric McCabe), ist ein hochintelligentes Wunderkind und gilt in der Schule damit, ebenso wie seine Schwester, als Außenseiter.
Als ob das Leben der Kinder nicht schon kompliziert genug wäre, treten eines Tages nacheinander drei seltsame Damen in das Leben der Kinder: Mrs. Whatsit (Reese Witherspoon), Mrs. Who (Mindy Kaling) und Mrs. Which (Oprah Winfrey). Sie erklären, sie seien intergalaktische Hüterinnen und ihre Mission sei die Rettung des Vaters der Geschwister, der nach einem erfolgreichen Experiment mit einer Erfindung namens Tesseract (kein blauer Würfel diesmal), unabsichtlich ans andere Ende des Universums gereist sei und dort festsitze. Nach anfänglichem Zögern begibt sich Meg, gemeinsam mit ihrem kleinen Bruder, ihrem Schulfreund Calvin (Levi Miller) und den drei Damen, auf eine Reise quer durch das Universum.
Bis hierhin eigentlich solide Voraussetzungen für einen guten Film. Soviel versprach auch der Trailer.
Doch leider bleibt Das Zeiträtsel trotz guter Schauspieler (in weiteren Rollen sind übrigens Michael Peña, David Oyelowo und Zach Galifianakis vertreten), seines circa 130 Millionen Dollar großen Budgets und den erwartungsgemäß technisch ausgefeilten CGI Effekten völlig hinter den Erwartungen zurück. Die Geschichte ist voller Löcher, das Handeln der Figuren viel zu oft unlogisch und nicht nachvollziehbar. Zudem fällt es dem Zuschauer schwer, zu den Figuren irgendeine Beziehung aufzubauen. Im Gegenteil: Für gewöhnlich mag ich Reese Witherspoon in ihren Rollen, aber hier empfand ich ihren Charakter als derart nervig, dass ich jedes Mal froh war, wenn sie wieder vom Bildschirm verschwand.
Anders ausgedrückt: Von der, von Menschen weltweit geschätzten, Walt-Disney-Magie ist in Das Zeiträtsel nichts zu spüren. Gar nichts. Und was man auch noch festhalten sollte: Ich habe keinen Schimmer, wie der Film es zu einer Altersfreigabe „Ab 6 Jahren“ geschafft hat. Kinder in dem Alter können dem Film a) nicht vernünftig folgen (wie auch, wenn das selbst Erwachsenen schwer fällt) und gegen Ende hin, wo es sich um den Kampf gegen eine dunkle Entität namens das „Es“ (wenigstens ist das in dem Fall kein gruseliger Clown) dreht, wird er b) ziemlich düster und wahrscheinlich etwas zu gruselig. Eine Freigabe „Ab 12 Jahren“ hätte nach meinem Dafürhalten besser gepasst und ich bin in diesen Dingen für gewöhnlich nicht zimperlich.
Von mir gibt’s für Das Zeiträtsel daher nur (durchaus noch gut gemeinte)…
In diesem Sinne. Recht herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit.
Hinweis: Die in diesem Beitrag verwendeten Logos, Bilder und Videos dienen lediglich der Illustration und sind geistiges Eigentum von Walt Disney Studios Motion Pictures.