Dass Lara Croft mit, dem 2013 für PS3 [Affiliate-Link] und 2014 als Definitive Edition für PS4 [Affiliate-Link] erschienenen, Tomb Raider einen grandiosen Neustart der bekannten Spieleserie hingelegt hat, ist wohl unbestreitbar. Lara war nicht einfach nur zurück, sie war nun endlich auf Augenhöhe mit Nathan Drake (Uncharted) [Affiliate-Link] angekommen. Mit Shadow of the Tomb Raider geht sie nun in die dritte Runde.

Diesmal verschlägt es die junge Lara Croft in den Dschungel von Peru. Gemeinsam mit ihrem Freund Jonah ist der „kleine Vogel“ immer noch hinter dem Trinity Orden her, der ihren Vater auf dem Gewissen hat und inzwischen auch ihr nach dem Leben trachtet. Als Lara dem Orden einen mystischen Dolch, ein uraltes Artefakt der Maya, vor der Nase wegschnappt, leitet sie ungewollt den Weltuntergang ein. Was erst einmal nach purem Aberglauben klingt, wird alsbald zu bitterer Realität. Während die nächste Sonnenfinsternis naht, in deren Verlauf die Menschheit laut der Prophezeiung endgültig vom Angesicht der Erde getilgt werden soll, werden die Menschen weltweit von Naturkatastrophen heimgesucht.

Für Lara gilt es nun, das schlimmste zu verhindern, indem sie sich Trinity stellt, eine Jahrhunderte lang verschollene Stadt wiederfindet und dort ein geheimnisvolles Ritual vollzieht, das die „Reinigung“ der Erde abwenden soll. Auf ihrem Weg stellt sie sich den Schergen des Ordens in den Weg, findet mitten im Nirgendwo neue Freunde und kämpft mit Messer, Kletter-Äxten, Schusswaffen und natürlich Pfeil und Bogen gegen wilde Tiere, den Dschungel und nicht zuletzt gegen ihre eigene Unsicherheit.

Wie gewohnt schleicht, rennt, springt, klettert, schwimmt und taucht Lara durch die einzelnen Abschnitte der Spielwelt. Diese suggeriert Euch freie Begehbarkeit, im Grunde werdet Ihr aber (unterschwellig und ziemlich präzise) entlang der, von den Leveldesignern vorgesehenen, Pfade durch das Spiel gelenkt. Störend ist das aber keineswegs. Auch die Lagerfeuer haben es, als Speicherpunkte und Schnellreiseziele, wieder ins Spiel geschafft. Diese sind fair platziert, zudem lässt sich die Schwierigkeitsstufe in drei Kategorien (Rätsel, Kampf, Gelände) ganz nach den eigenen Vorlieben feinjustieren.

Ein paar neue Moves hat Lara auch gelernt: Das Klettern unter und entlang von Überhängen, sowie das beim Klettern jederzeit mögliche Abseilen sorgen für ein paar spannende Kletterpartien. Am Boden kann Lara sich jetzt auch stehend an bewachsenen Wänden verstecken. Die Fähigkeit sich mit Schlamm einzuschmieren, sorgt für zusätzliche optische Tarnung und hilft auch dabei, den Thermal-Sichtgeräten der Trinity-Soldaten zu entgehen. Der Predator [Affiliate-Links: iTunes / amazon.de] lässt schön grüßen!

Waffen und Kleidung lassen sich aufrüsten um Laras Werte zu verbessern oder neue Funktionen hinzuzufügen. Pfeile und Munition dürft Ihr nun auch in freier Wildbahn, respektive im Kampf herstellen. Sehr praktisch. Die zahlreichen Unterwasser-Sequenzen sind nicht nur hübsch anzusehen, sondern auch spielerisch gut umgesetzt und schön in den Spielfluss eingebunden. Auch löblich: In nahezu allen Begegnungen mit gegnerischen Schergen könnt Ihr Euch stets entscheiden, ob Ihr mit der Waffe im Anschlag und „laut“ oder gut getarnt und „leise“ vorgehen wollt. Das sorgt für Abwechslung.

Auch bezüglich der Spielzeit gibt sich Shadow of the Tomb Raider [Affiliate-Link] keine Blöße. Ohne zu hetzen, habe ich für den Abschluss der Hauptstory und einige (aber nicht alle) Nebenmissionen, sowie Herausforderungsgräber (extra puzzelig) circa 18 Stunden gebraucht. Um das Spiel vollständig abzuschließen, könnte ich sicher weitere 6 bis 8 Stunden rein hängen.

Technisch ist das dritte „Reboot Tomb Raider“ eindeutig am oberen Ende der Fahnenstange anzusiedeln: Licht, Schatten (auch mit HDR, falls Euer TV-Gerät oder Display das unterstützt), Wasser, Bewegungs- und Gesichts-Animationen und die hohe Dichte an Vegetation und NPCs (sowohl Mensch, als auch Tier) lassen eigentlich keine Wünsche offen. Die deutsche Sprachausgabe ist qualitativ ebenso hochwertig wie der Originalton, der musikalische Background stets passend und die Soundeffekte (insbesondere der Umwelt) sind schlicht umwerfend. Die Steuerung ist, wie von den Vorgängern gewohnt, flüssig und leicht zu erlernen.

Shadow of the Tomb Raider ist meinen, durch die beiden wahrlich grandiosen Vorgänger geschürten, hohen Erwartungen absolut gerecht geworden. Von daher bleibt mir gar nichts anderes übrig, als dem Spiel seine rechtmäßig verdiente, volle Punktzahl zuzusprechen… 😉

Wer erwartet hat, dass der dritte Teil der Reboot-Reihe drastische Neuerungen mit sich bringt, wird wohl enttäuscht. Shadow of the Tomb Raider setzt genau dort an, wo Rise of the Tomb Raider [Affiliate-Link] aufgehört hat, erweitert aber etablierte Mechaniken sinnvoll und schleift dabei auch die letzten Ecken und Kanten der Serie noch weiter glatt. So gesehen, ist der aktuelle Teil sicher keine „große Überraschung“, aber wohl dennoch der beste Teil der Trilogie und damit auch der beste Teil der ganzen Tomb Raider Reihe.

Recht herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit.

 


Hinweis: Die in diesem Artikel verwendeten Bilder dienen lediglich der Illustration und sind geistiges Eigentum von Square Enix und Eidos Montréal.