Im Team Ant-Man hängt der Haussegen schief: Nach der Ratifizierung des Sokovia-Abkommens war Scott Lang, auf die Bitte von Falcon hin, nach Deutschland gereist um dort Steve Rogers und die anderen Gegner des Abkommens im Kampf gegen Tony Stark & Co. zu unterstützen – natürlich ohne das vorher mit Hank Pym und dessen Tochter abzustimmen (Captain America: Civil War) [Affiliate-Links: amazon / iTunes].

Infolge dieser Geschehnisse sind Pym und Hope van Dyne nun auf der Flucht, weil sie durch den Besitz ihrer Technologie gegen das Abkommen verstoßen haben, ihre Forschung aber nicht an Vater Staat abgeben wollen. Scott wurde in Deutschland gefasst, an die USA ausgeliefert und zu zwei Jahren Hausarrest und drei weiteren Jahren Bewährung verdonnert. Die noch frische Liebesbeziehung zu Hope wurde somit unmöglich und das freundschaftliche Verhältnis zu Hank ebenso auf eine harte Probe gestellt.

Ganz anders läuft es dafür an Scotts privater Front. Mit seinem alten Knastkumpel Luis und dessen zwei Helferlein Dave und Kurt, arbeitet er am Aufbau einer (legalen) Sicherheitsfirma, zu seiner Ex-Frau und deren neuen Lebenspartner hat er ein gutes Verhältnis aufgebaut und seine Tochter Cassie darf ihn an den Wochenenden besuchen. Das will Scott in keinem Fall gefährden, also hat er dem Dasein als Superheld endgültig den Rücken gekehrt. Das glaubt er jedenfalls.

So einfach, wie Scott sich das dachte, ist es nämlich nicht. Ganz besonders deshalb, weil er während seines Aufenthalts in der Quantenebene (Ant-Man) [Affiliate-Links: amazon / iTunes] Kontakt zu Hopes Mutter Janet hatte, die dort seit 30 Jahren gefangen ist. Blöderweise erinnert er sich daran zwar nicht, aber seit Hank und Hope einen Weg gefunden haben, die Quantenebene zu betreten und auch wieder zu verlassen, hat Scott seltsame Träume, die auf eine Verbindung zu Janet schließen lassen und seine alten Team-Kameraden wollen diese Verbindung nutzen um Hopes Mutter zu finden und zu retten.

Es kommt also, wie es kommen muss und Hope „bittet“ Scott nur zwei Tage vor Ende seines Hausarrests äußerst widerwillig um Hilfe. Scott will sein neu erblühtes Familienleben nicht gefährden, willigt wegen seiner Schuldgefühle aber dennoch ein. Doch was eine „einfache Aufgabe“ hätten werden sollen, nimmt sehr schnell problematische Ausmaße an, weil der Schwarzmarkt-Händler, über den Hope die Bauteile für den Quantentunnel beschafft hat, inzwischen darauf gekommen ist, mit wem er da Handel treibt und nun die Quanten-Technologie für seine Zwecke in Besitz nehmen will. Und als ob das nicht schon Verwicklungen genug bedeuten würde, erscheint in San Francisco plötzlich noch eine weiß-grau gekleidete Figur auf der Bildfläche, die offenbar durch Wände gehen und Menschen durch eine bloße Berührung außer Gefecht setzen kann. Und sie scheint ebenfalls daran interessiert zu sein, die Forschungsergebnisse von Hank und Hope in die Finger zu kriegen. Warum bleibt zunächst unklar, sicher ist jedoch: Von Anfang an sind allerlei spannende (und natürlich komische) Turbulenzen vorprogrammiert.

Ant-Man and The Wasp bietet mehr von dem, was uns am – (damals) überraschend genialen – ersten Teil schon gut gefallen hat: Action, Komik, verrückte Typen, coole Ideen und eine Herangehensweise an das Helden-Genre, wie wir sie sonst nur von den Guardians of the Galaxy [Affiliate-Links: amazon / iTunes] kennen. Dabei spielt natürlich nicht zuletzt der marveltypisch gute Cast eine Rolle. Dieser ist auch in der Fortsetzung wieder vollständig angetreten: Paul Rudd als Scott Lang (Ant-Man), Evangeline Lilly als Hope van Dyne (The Wasp), Michael Douglas als Hank Pym (der erste Ant-Man), Michael Peña als Scotts ehemaliger Zellenkumpel Luis und der Rapper T.I. und David Dastmalchian als Dave und Kurt. Ergänzt wird das alte Ensemble diesmal durch Michelle Pfeiffer als Janet van Dyne (Hopes Mutter und die erste Wasp), Laurence Fishburn als Dr. Bill Foster (ehemaliger Kollege von Pym) und Hannah John-Kamen als Ava Starr (Ghost).

Freut Euch auf kleine Menschen, große Ameisen, riesige Hello Kitty PEZSpender, pfiffige Dialoge, rasante Verfolgungsjagden, knackige Action, tolle Effekte, eine der berühmtberüchtigten Zusammenfassungen von Luis und die Klärung der Frage, ob es so etwas wie ein Wahrheitsserum wirklich gibt.

Als kleinen Vorgeschmack auf das, was Euch im Kino erwartet, könnt Ihr Euch den Trailer zu Gemüte führen:

Wie schon sein Vorgänger spielt auch Ant-Man and The Wasp am laufenden Band mit den Größen der Darsteller und damit der Perspektive der Protagonisten und Zuschauer. Diesmal beschränkt sich das jedoch nicht auf die Figuren: auch diverse Fahrzeuge, ganze Gebäude und simple Alltagsgegenstände werden nach Herzenslust miniaturisiert und wieder vergrößert und das zum Teil in Intervallen von wenigen Sekunden. Dadurch ergeben sich teils urkomische, teils beeindruckende Szenen und Möglichkeiten für Charaktere und Story, wie sie im Marvel Universum eben nur Ant-Mans Team zur Verfügung stehen.

Einige Kritiker empfanden den zweiten Teil daher als „aufgedrehten Abklatsch“ des ersten Films. Andere bemängelten sogar, es gäbe „zu viele parallel verlaufende Erzählstränge“ und es sei schwer, diesen über die volle Länge des Films zu folgen. Dadurch habe die Fortsetzung die „Leichtigkeit des ersten Teils“ verloren.

Alles Quatsch, wenn Ihr mich fragt: Ich habe Ant-Man inzwischen viele Male gesehen und obwohl ich vor dessen Release skeptisch war, ob die Geschichte rund um den „Ameisenmann“ was taugt, ist der Streifen inzwischen zu einem meiner absoluten Lieblingsfilme geworden. Und auch nach dem Genuss des zweiten Teils bin ich des ständigen Wechsels zwischen Groß und Klein noch nicht müde geworden.

Im Gegenteil: Ich fiebere schon jetzt dem DVD & Blu-ray Release von Ant-Man and The Wasp entgegen, damit ich ihn mir noch ein weiteres Mal ansehen kann. Möge der Rest der Welt von dieser Fortsetzung halten, was er will – ich finde, sie hat die volle Punktzahl redlich verdient.

Wie immer gilt: Das alles ist selbstverständlich Geschmacksache. Aber ich kann Euch nur raten, investiert ein paar Euro in eine (oder mehrere) Kinokarte(n) und gebt dem Ant-Man eine Chance. Dabei wünsche ich Euch viel Spaß und verabschiede mich an dieser Stelle mit meiner üblichen Floskel…

Recht herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit.

 


Hinweis: Die in diesem Beitrag verwendeten Logos, Bilder und Videos dienen lediglich der Illustration und sind geistiges Eigentum von Marvel Studios & Walt Disney Studios Motion Pictures.