Wie gewohnt, begann für die Technik-Welt auch dieses Jahr mit der Consumer Electronics Show (CES) im sonnigen Las Vegas. Und wie gewohnt, gab es dort die neueste Generation unserer alltäglichen (technischen) Gebrauchsgegenstände zu sehen, neben einer Menge seltsamer Erfindungen – und neben einigen wirklich abgefahrenen und / oder neuen Ideen. Hier sind (basierend auf dem, was ich online so ausgraben konnte) meine persönlichen TOP 5 der coolsten Gadgets:

01. Früher gab es (unter den Automobil-Fans) den Spruch „Nur eines ist besser als viel Hubraum: Noch mehr Hubraum!“ und heute kann man als „Gadget-Geek“ dasselbe über Auflösung sagen: „Nur eines ist besser als viele Pixel: Noch sehr viel mehr Pixel!“ Und dabei ist es (fast) egal ob wir von Fernsehgeräten, Computermonitoren oder Foto- und Videochips sprechen. Was die Monitore angeht, hat Dell die Messlatte auf der diesjährigen CES eine Stufe höher gehängt: Mit dem Dell 32″ 8K Display (mit satten 7680 x 4320 Pixeln).

02. Vom Internet der Dinge kann man halten, was man will und ich schließe mich jedem an, der die Meinung vertritt die Welt könnte problemlos auf Bluetooth Zahn- und Haarbürsten mit App-Anbindung verzichten. Aber diese Einstellung macht nicht automatisch jedes vernetzte und intelligente (Haushalts-)Gerät im Smart Home nutzlos oder übertrieben. Ob man nun einen „schlauen“ Kühlschrank braucht, daran scheiden sich wohl die Geister. Aber nachdem meine Frau und ich kürzlich, in der Form der App Bring!, die Vorteile eines digitalen Einkaufszettels zu schätzen gelernt haben, erscheint ein Kühlschrank mit intelligenter Lebensmittelerfassung und -verwaltung schon etwas weniger seltsam – gerade wenn man, von unterwegs, nochmal fix einen Blick in den Kühlschrank werfen kann, wie viele Eier man noch zu Hause hat. Und wenn das Gerät dann auch noch eine Anbindung an übrige Smart Home Geräte mitbrächte und sich als zentrale Steuerung anbietet, in einem zentralen Raum wie einer Küche?! Jedenfalls macht Samsung mit seinem neu vorgestellten Family Hub 2.0 einen großen Schritt in diese Richtung.

03. Große flache Fernseher gibt es viele, das Angebot wieder immer größer, die Technik immer ausgefeilter. Und die (immer noch als neuartig empfundene) OLED Technologie ermöglicht inzwischen auch ganz neue Form-Konzepte: Mit dem W7 Wallpaper TV hat der südkoreanische Elektronikhersteller LG ein flexibles OLED Display vorgestellt, dass – tatsächlich flach wie ein Poster – über Magneten an der Wand befestigt wird und bei Bedarf einfach zum Abnehmen an einer Kante von der Wand weg gebogen und dann abgezogen wird, eben ganz wie ein Poster. Als einziger Anschluss dient ein optisches Kabel, über das der W7 mit der passenden Atmos Soundbar verbunden wird – eine extra Stromversorgung konnte ich nicht ausmachen. Sieht auf jedenfall mächtig beeindruckend aus.

04. Seit die VR Bude Okulus das Licht der Welt erblickte, ist das Thema Virtual Reality wieder in aller Munde und nach momentanem Stand, befand sich die Menschheit wohl noch nie so nah daran, diese Technik endlich qualitätiv hochwertig und sinnvoll zum Einsatz zu bringen. Während momentan noch Motion Sickness, Bedienkonzepte und ausreichend hohe Auflösungen und Blickwinkel Probleme darstellen, die es zu lösen gilt, ist eine Sache bislang klar gewesen: Man schnallt sich in Form einer VR Brille im Grunde zwei Monitore und ein paar Linsen vor die Augen. Mit der Avegant Glyph hat sich auf der CES in diesem Jahr eine VR Brille gefunden, die einen anderen, futuristisch anmutenden Ansatz verfolgt: Das Bild wird direkt auf die Netzhaut projiziert. Cool!

05. Der Faraday Future FF91 ist nicht unbedingt schön. Und er ist auch noch lange nicht fertig. Und schon gar nicht wird er in absehbarer Zeit für Otto-Normal-Menschen bezahlbar sein. Aber die auf der CES vorgestellten fahrbaren Prototypen haben ein paar nette Tricks drauf: Das eine Modell suchte sich selbständig einen freien Parkplatz, ohne dass es dafür irgendwelchen Informationsströmen bedurfte, die der Parkplatz oder menschliche Helferlein an das Fahrzeug übermittelten – das ist durchaus beeindruckend. Das andere Modell machte einen Sprint von 0 auf 100 km/h in 2,39 Sekunden, was es zum schnellsten Serienfahrzeug der Welt machen würde, wäre es schon in Serie produziert – und das beeindruckt zumindest einmal mich. Und dann war da noch das Show-Car, das in den Messehallen mit tonnenweise schicken Details und Ideen aufwarten konnte – zu viele um sie hier alle aufzuführen, aber nachlesen lohnt sich! Doch was bringt den FF91 nun in diese Liste? Ganz einfach: Tesla ist seit ein paar Jahren grundsätzlich auf dem richtigen Weg, doch bevor auch die erfahrenen Autobauer und der Rest der Welt endgültig auf Teslas Zug aufspringen, bedarf es wohl noch ein paar Marktkonkurrenten und frischen Ideen mehr. Was das angeht, erfüllt Faraday Future momentan in jedem Fall seine Rolle! Daumen hoch.