titanfall_2_01Ein Schlachtfeld inmitten einer bis auf die Grundmauern zerstörten Stadt der Zukunft, auf einem Planeten weit entfernt von unserer Erde. Soldaten zweier Fraktionen bekämpfen sich, Menschen auf beiden Seiten des Krieges. Die IMC, eine Mega-Corporation die wohl die vollständige Herrschaft über die Erde und einige kolonisierte Welten erlangt hat, bekämpft die Grenzland-Miliz, eine mehr oder weniger gut organisierte Rebellion derjenigen Menschen, die seit vielen Generationen fernab ihres einstigen Heimatplaneten (und damit außerhalb der Kontrolle der IMC) ein eigenes Leben und eine eigene Regierung aufgebaut haben. Und die sind – wer hätte dafür nicht Verständnis – nicht bereit, alles was sie kennen und lieben aufgrund wirtschaftlicher Interessen an die IMC – zwangsweise – abzutreten (und dabei auch gleich selbst für immer abzutreten).

Plötzlich landet ein – im Gegensatz zu seinen Kollegen – recht futuristisch (oder noch futuristischer) ausgerüsteter Soldat mitten im Geschehen. Anhand seines Helms mit dem blau leuchtenden Visor und seines Jumpkits, am Körper befestigten Sprungdüsen, mit deren Hilfe der Träger weit und hoch springen oder an Wänden entlang laufen kann, erkennt man ihn sofort als Piloten. Er arbeitet sich durch seine Gegner, wie ein heißes Messer durch ein Paket Butter – seine Ausbildung und seine überlegene Ausrüstung machen’s möglich. Er hält kurz inne und in seinem Helm ertönen die Worte, auf die er gewartet hat:

„Bereit für den Titanfall.“

Wenige Sekunden später hört man auf dem Schlachtfeld einen entfernten Knall – die Sorte die man hört, wenn etwas die Schallmauer durchbricht. Ein kurzer Blick an den Himmel und da sieht man ihn: Den Titanfall. Also den Moment im Kampf, in dem ein Titan – ein ca. sieben Meter großer, humanoider Kampfkoloss, ein Mech – aus niedrigem Orbit, von einem Raumschiff aus über der Kampfzone abgeworfen wird. Noch ein paar Sekunden mehr und der Titan landet ebenfalls mitten im Kampfgeschehen, unweit von seinem Piloten. Kaum unten angekommen, beginnt er (dank der KI die den Titanen steuert oder den Piloten mit Informationen und Ratschlägen versorgt, sollte er im Cockpit sitzen und selbst steuern) Unterstützungsfeuer zu leisten und sichert somit den Einstieg seines Partners, des Piloten.

titanfall_2_03Für den Piloten wird es kurz dunkel, dann wird eine neuronale Verbindung zu seinem Titanen aufgebaut und die beiden werden zu einer gut funktionierenden Einheit, einer unaufhaltsamen Kampfmaschine, die nur von (ich zitiere) einer riesigen Übermacht oder ihresgleichen besiegt werden kann.

Und da sind wir nun, am Anfang der Single-Player-Kampagne von Titanfall | 2.

Die oben beschriebene Szene stellt in etwa die Intro-Sequenz des Spiels dar, die viele von Euch vielleicht schon im Vorfeld irgendwo im Netz gesehen haben. Völlig klar, so ein Intro wird hübsch zurecht gemacht, damit es den Spieler gut auf das bevorstehende Spiel einstimmt und kommt meistens dynamischer daher, als das tatsächliche Gameplay. Wir alle kennen das und ich persönlich habe da auch kein Problem mit. Bei Titanfall | 2 bekommt man aber – zumindest soweit ich es bis jetzt beurteilen kann – nichts gezeigt, dass man mit dem Spielcharakter nicht irgendwie auch selbst bewerkstelligen könnte. Man tarnt sich (zumindest kurz), man schleicht, man läuft, man rennt beschleunigt, rutscht unter Barrieren hindurch, springt weit und hoch, läuft mit Hilfe des Schubs aus dem Jumpkit in luftiger Höhe an Wänden entlang und wechselt dabei auch mal die Seite (oder gleich das Gebäude). All das kombiniert man mit Zielen und Schießen. Hat man nach dem Training den Dreh erstmal so richtig raus, spielt sich das für mein Empfinden verdammt dynamisch. Im späteren Spielverlauf führt das zu der einen oder anderen knackigen Jump & Run Einlage, erst recht sobald das mit den… Nein, das darf ich eigentlich nicht verraten… Es wird jedenfalls ziemlich cool.

Tja, und dann ist da schließlich noch der Titan…

Betritt man das Cockpit des „großen Bruders“, schaltet dieser in den Pilotenmodus und hat fortan nur noch beratende Funktion: Die KI des Titanen kümmert sich dann quasi um die Auswertung der Sensordaten, warnt einen hier und da vor Feinden, markiert neue Ziele auf dem HUD oder unterhält sich einfach mit dem Spieler nebenbei über das aktuelle Geschehen oder die Mission. Sobald man wieder aussteigt, kämpft der Titan wieder eigenständig als Unterstützungseinheit an der Seite des Piloten – vorausgesetzt, der Koloss kann das Areal trotz seiner Größe auch betreten. Freilich nimmt der Titan dem Spieler dabei nicht die Arbeit ab – wie bei anderen Spielen in denen man im Verbund mit NPCs unterwegs ist, bleibt die meiste Arbeit dem Spieler überlassen. Wäre anders ja auch irgendwie sinnlos… Für den Titanen gibt es mehrere Waffen-Loadouts, die man im Verlauf der Storyline finden und während des Kampfes frei wechseln kann, sobald sie einmal freigeschaltet worden sind. Durch diese kann man die Waffen und Spezialangriffe des Titanen an die eigenen Vorlieben oder die Bedürfnisse des aktuellen Kampfgeschehens anpassen.

titanfall_2_02Wie sich der Überschrift entnehmen lässt, habe ich in Titanfall | 2 bislang nur wenige Stunden stecken können. Das aus einer geplanten Stunde zum Reinschnuppern fast vier Stunden und eine wirklich kurze Nacht geworden sind, sagt schon viel aus. Was nun noch kommt, ob das Spiel seinen Level auch weiterhin halten kann und ob, nach Abschluss der Kampagne, der Multiplayer-Part (wie beim Vorgänger) auch aus mir Multiplayer-Shooter-Muffel noch viele unerwartete Online-Stunden herausholen kann, muss man abwarten. Ich bin aber wirklich guter Dinge. In diesem Sinne: Werft einen Blick drauf, es hat’s verdient!

Bis die Tage und wie immer – Recht herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit.

 


Hinweis: Dieser Artikel enthält ausschließlich Screenshots vom Hersteller die Euch lediglich einen optischen Eindruck des Spiels vermitteln sollen und keinesfalls als grafisches Referenzmaterial zu betrachten sind. Das Spiel wurde von mir ganz regulär im Handel käuflich erworben.